...herrlich ist dies Stückchen Erde, und ich bin ja dort daheim!


Die Hufeisenhexe aus Wasseraujezd

15.01.2014 19:34

Wie Johann Martinek aus Hradzen unserem Lm. Karl Storch, der damals noch Lehrer in Nürschan und für Sagen sehr aufgeschlossen war, einmal erzählte, lebte in Wasseraujezd einmal eine gefürchtete Hexe, die sich vorwiegend von Milch ernährte. Diese holte sie aber nicht etwa von den Bäuerinnen des Dorfes, sondern hängte einfach ein Leintuch auf, aus dessen Zipfeln diese gezogen wurde. Die Kühe der übrigen Höfe gaben daraufhin keine Milch mehr. Auch anderen Leuten spielte sie Possen. Ein Bauer, der einen Sack Korn in die Mühle schieben wollte, kam nicht von der Stelle, als die Hexe seinen Schubkarren berührt hatte. Eines Tages lag die Hexe tot im Bett. Als man sie fand, hatte sie an den Händen und Füßen Hufeisen. Da wurde der Dorfschmied gerufen. Dieser versicherte, daß die Hufeisen dieselben wären, die er am Abend dem Pferde eines Fremden aufgenagelt habe.

 

(entnommen aus “Land an der Miesa – Heimatbrief für die Bezirke Mies, Pilsen, Staab, Tuschkau und Wiesengrund”, Ausgabe Januar 1989)

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