
...herrlich ist dies Stückchen Erde, und ich bin ja dort daheim!
Der Husarensprung
20.03.2014 09:46In der Nähe des Dorfes Sirgwitz, das zwischen den Kreisstädten Löwenberg und Bunzlau liegt, erhebt sich eine hohe, fast senkrecht ansteigende Felsenwand aus den schäumenden Wassern des Bobers. Man nennt sie die Gloriette oder den Husarensprung. An diesen Ort knüpft sich eine Sage um eine kühne Mannestat.
Im letzten der drei Schlesischen Kriege, die Friedrich der Große um den Besitz Schlesiens mit der Kaiserin Maria Theresia führte, dem Siebenjährigen Krieg, sollte der Husarentrompeter Paul Werner aus den Regimentern des Generals Zieten dem preußischen König eine wichtige Meldung überbringen. Unterwegs wurde der Melder von österreichischen Panduren bemerkt, verfolgt und eingekreist. Über der steilen Felswand des Bobers angelangt, mußte der Soldat wählen zwischen Gefangennahme und dem ungewissen Sprung in die Tiefe. Da spornte der Husar sein schlachtenerprobtes Pferd zum Sprunge an, und siehe, es trug ihn sicher über den Bober auf das andere Ufer.
Der Trompeter ließ eine fröhliche Weise erschallen und sprengte davon, den verblüfften Panduren das Nachsehen lassend. Er kam auch glücklich mit seiner Botschaft im Hauptquartier des Königs an und wurde, da sein Husarenstück bekannt wurde, von diesen aufgefordert, sich für seine mutige Tat etwas zu wünschen. Der Husar erbat sich das brave Pferd, mit dem er den glücklichen Sprung unternommen hatte. Der König gewährte es ihm, und so blieb das Pferd auch nach dem gewonnenen Kriege in Werners Besitz und Pflege.
(entnommen aus "Die schönsten Sagen aus Schlesien - Neu erzählt für jung und alt von Jochen Hoffbauer", 1965, 2.Auflage)
—————