Brockenhexe

Die Brockenhexe ist eine Gestalt des deutschen Volksglaubens, die durch ihre angebliche Versammlung mit anderen Hexen auf dem Blocksberg, eine altertümliche Bezeichnung für den Brocken im Harz, mit diesem in Verbindung steht. Die Treffen der Brockenhexen finden jedes Jahr zur Walpurgisnacht (30.April) statt.

Ein Gedicht um das Jahr 1300 handelt von Geisterwesen, die zu dem "Brochelsberge" fahren und dort ihre Versammlung haben. Zu bemerken ist allerdings, daß sich die Bezeichnung "Hexe" erst seit dem 16.Jahrhundert verbreitet hat. Bis zur ersten Hälfte des 16.Jahrhunderts wurde der Berg nur sehr vereinzelt als "Blocksberg" und Ort für Hexenversammlungen genannt. Seit der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts gilt der Brocken als Hauptversammlungsort der Hexen aus ganz Deutschland.

Im 17.Jahrhundert wurde das rege Hexentreiben durch mehrere literarische Werke bekannt (Heinrich Kornmanns "Mons Veneris", Johannes Praetorius' "Blockes-Berges Verrichtung"); Bestandteil zur nationalen Bildung wurde der dortige Hexentanz 1808 durch Johann Wolgang von Goethes "Faust. Eine Tragödie".

Laut der Sage sind die Brockenhexen jedoch nicht alleine auf dem Blocksberg unterwegs; auch der Teufel selbst soll stets an den Versammlungen teilnehmen. Friedrich Gottschalck bemerkt hierzu in seiner Niederschrift dieser Sage: "So wie die Mitternachtsstunde vorüber ist, kommen von allen Seiten diese Wesen auf Ofengabeln, Besen, Mistforken, gehörnten Ziegenböclen und sonstigen Unthieren, durch die Luft herbeigeritten, und der Teufel holt mehrere selbst dazu ab. (...) Von Begeisterung ergriffen, tritt alsdann der Teufel auf die "Teufelskanzlei", lästert auf Gott, seine Lehre und die lieben Engelein, und zum Beschluß giebt er, als Wirth, ein Mahl, wo nichts als Würste gegessen werden, die man auf dem "Hexenaltar" zubereitet. (...) Mit anbrechender Morgenröthe zerstäubt die ganze saubere Sippschaft nach allen Windgegenden hin."

Die Hintergründe zur Entstehung der Brockenhexe-Legende finden Sie hier.